Die GRÜNEN sind sehr enttäuscht darüber, dass sich die Kreisverwaltung gegen den eindeutigen Mehrheitsbeschluss des städtischen Fachausschusses vor über 2 Jahren hinweggesetzt hat. Was ist das für ein Demokratieverständnis, wenn nach der Beschwerde der kleinen Kiersper FWG-Fraktion sowohl der NRW-Straßenbaulastträger als auch das MK-Straßenverkehrsamt und die Polizei diese kommunalpolitische Entscheidung vor Ort missachten und die alte Tempo-50-Regelung wochentags ab 18 Uhr und am Wochenende durchgängig wieder einführen. Anerkennenswert ist im Nachgang die Tatsache, dass die Stadtverwaltung Kierspe noch im September 2015 bei einer Ortsbegehung die Änderung der bisherigen Regelung abgelehnt hatte.
Es ist auch kein Wunder, wenn bei Geschwindigkeitsmessungen in schulfreien Zeiten die bisherige Tempo-30-Beschränkung häufig missachtet wird. Denn inzwischen weiß fast jeder Verkehrsteilnehmer Bescheid über das kameralose stationäre Blitzgerät “Starenkasten” an einem der drei Fußgängerüberwege. Die GRÜNEN begründen ihr Festhalten an der Tempo-30-Zone auch damit, dass in diesem verkehrssensiblen Bereich auf Höhe der Gesamtschule nicht nur Schüler gefährdet sind. Gerade im großflächigem Wohngebiet des Felderhofs leben zahlreiche kinderreiche Familien und ältere Menschen ohne eigenes Auto. Besonders an Samstagen sind sie fußläufig unterwegs für Besorgungen im Rewe-Petz-Verbrauchermarkt und bei Besuchen der beiden Seniorenheime im Rathausumfeld. Umgekehrt queren an Abenden und Wochenenden vor allem junge Sporttreibende aus Kierspe-Zentrum die Friedrich-Ebert-Straße an dieser kritischen Stelle, um zu den Bolzplätzen, der Sporthalle und dem Hallenbad zu gelangen, oftmals auch mit dem Fahrrad. Diese Bevölkerungsgruppen sind anscheinend bei dem rückwärtsgewandten Beschluss für die Tempo-50-Geschwindigkeit nicht im Fokus der Entscheider beim Märkischen Kreis gewesen, bedauern die Kiersper GRÜNEN.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Reyher, Fraktionsvorsitzender
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